Museumsstiftung Post und Telekommunikation
  • Inventarnummer:4.0.251
  • Bezeichnung:Gemälde "Erste elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin am Potsdamer Platz"

  • Hersteller:Saltzmann, Carl (1847 - 1923) [Maler]
  • Datierung:Datierung: 1884
  • Maßangaben:Bildmaß (b x h): 585 x 745 mm
    Rahmenmaß (b x h x t): 713 x 870 x 35 mm
  • Material/Technik:Material: Öl auf Leinwand
  • Systematik:Kunst | Malerei | Gemälde
  • Orte/Geografie:Geografischer Bezug: Berlin
    Herstellungsort: Berlin
  • Objektart:Original
  • Beschriftung:Signatur: rechts unten: C. Saltzmann 84.
  • Erläuterungen:Carl Saltzmann wurde 1847 in Berlin geboren, er starb 1923 in Potsdam. Der spätere Schüler Hermann Eschkes absolvierte von 1862 bis 1866 eine Goldschmiedelehre. Der Künstler begleitete Prinz Heinrich von Preußen, den Bruder Kaiser Wilhelm II., von 1878 bis 1880 auf einer Weltreise auf der Korvette „Prinz Adalbert“. Seit 1894 arbeitete Saltzmann als Dozent, 1896 wurde er Professor für Marinemalerei an der Berliner Akademie.

    Carl Saltzmann widmete sich fast ausschließlich der Marine- und Landschaftsmalerei. Seit 1894 leitete er die Klasse für Marinemalerei an der Berliner Akademie, 1896 erhielt er eine Professur. Er stand in der Nachfolge der romantischen Kunstauffassung seines Lehrers Hermann Eschke. Das Gemälde „Erste elektrische Straßenbeleuchtung“ bildet thematisch eine Ausnahme von den sonst üblichen Sujets des Künstlers. Es nimmt Bezug auf ein Ereignis, das damals von hohem öffentlichem Interesse war. 1878 hatte der Industrielle Emil Rathenau erstmals eine Glühlampe gesehen, die Erfindung des Amerikaners Thomas Alva Edison. Er erwarb das Patent und gründete die deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität. Nach Versuchen an verschiedenen Plätzen in Berlin wurde die Anlage am Abend des 20. Septembers 1882 am Potsdamer Platz in Betrieb genommen. Das eher diffuse Licht der Glaskandelaber wurde durch das hell erstrahlende Bogenlicht der neuen Glühlampen ersetzt. Die Darstellung macht die Vorzüge dieser verbesserten Straßenbeleuchtung deutlich. Die Anschläge an der Litfaßsäule sind gut lesbar, daneben nutzt ein Mann das Licht zum Zeitungslesen. Aber auch die Möglichkeiten, an einem Frühlingstag bei nächtlicher Dunkelheit zu arbeiten, erweitern sich: Dafür stehen verschiedene Motive wie der Paketzustellwagen am rechten Bildrand und ein Junge mit einem Karren, während im Vordergrund ein Straßenverkäufer Blumen anpreist. Verstärkte Beleuchtung bedeutet aber auch mehr Sicherheit: Spaziergänger wie Frauen und Kinder können auch nach Einbruch der Dunkelheit flanieren. Zugleich liegt in der hellen Beleuchtung, von der im Bild die Komposition ausgeht, ein ästhetischer Reiz, indem die Schatten länger werden und das Umfeld in ein unwirkliches Licht getaucht wird. Die Darstellung basiert denn auch auf einer Diagonalkomposition, deren Linien sich in den Laternen treffen. Die figürliche Szene wirkt statisch, einzelne Figuren oder –gruppen sind ohne Blickbezug über das Bildfeld verteilt. Obwohl Saltzmann dem Kreis um Anton von Werner angehörte und sich gegen die Berliner Neue Secession aussprach, sind in seinem Gemälde in der Art der monochromen Farbwahl und den Lichtakzenten impressionistische Tendenzen zu spüren. Da das Bild die Vorzüge der elektrischen Beleuchtung für die Menschen thematisiert und das Bildsujet zudem für Saltzmann untypisch ist, wurde als Auftraggeber auch die Firma Siemens und Halske vermutet, die 1880 am Potsdamer Platz die ersten Beleuchtungsproben durchführen ließ. Dem steht jedoch entgegen, dass das Berliner Reichspostmuseum das Gemälde im Entstehungsjahr am 02. November 1884 für 500,- RM direkt vom Künstler erwarb.
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Gemälde  "Erste elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin am Potsdamer Platz"