Museumsstiftung Post und Telekommunikation
  • Inventarnummer:4.2001.314
  • Bezeichnung:Kupferstich eines Fußboten mit Botenschild und Botenspieß vor der Stadtsilhouette von Köln

  • Hersteller:Alzenbach [Altzenbach], Gerhard (um 1590 - nach 1672) [Verleger]
    Holtmann, Theodor [Stecher]
  • Datierung:Datierung: um 1615
  • Maßangaben:Blattmaß (b x h): 200 x 280 mm
  • Material/Technik:Material: Papier
    Farbe: schwarzweiß
  • Systematik:Kunst | Druckgrafik | Tiefdrucke | Kupferstich
  • Orte/Geografie:Herstellungsort: Köln, Deutschland
  • Objektart:Original
  • Beschriftung:Beschriftung: "Durch windt durch schnee ich armer Heldt ..."
    Signatur: T:Holtman fec // Gerhard Alzenbach exc.
    Stempel: Reichs-Postmuseum; unten links
  • Erläuterungen:Gerhard Alzenbach [auch: Altzenbach] (geb. um 1590, gest. nach 1672) war ein Kölner Kupferstecher, Drucker und Kupferstichhändler. Alzenbach (der erstmals 1609 erwähnt wird) war von 1612 bis 1672 der Besitzer einer bedeutenden Kupferstecherei in Köln. Viele Zeichner und Kupferstecher waren für seinen Verlag tätig. Er druckte neben Heiligen und Traktaten ab 1645 jährlich einen „neuen Kalender mit darüber gesetzten dieser löblicher des Heiligen Reichs freyer Stadt Colln, Deroselben beiderseits nächster Landschaften, vort Dero Heiligen Patrone Bildnissen sammt der Rathsherren, der Stadt, der Bürgermeister, der Rentmeister und der Zünffte Wappen“. Er ist das letzte Mal 1672 nachweisbar. Sein Geschäft wurde fortgesetzt von Wilhelm Alzenbach, wahrscheinlich ein Sohn oder jüngerer Bruder von Gerhard Alzenbach.

    Text unter der Darstellung:
    "Durch windt durch schnee ich armer held // Bey dag bey nacht lauff durch das feld // Kein hitz des sommers mich auffhelt // Des winters schew ich keine kelt // Nach dem ich einem bottschafft bring // Empfaht man mich wol oder gring // Viel newes und der zeitung vil // Ein ieder von mir wissen wil // Was soll dan thun ich armer knecht // Damit mich nicht halt fur schlecht // Mus ich also fein warm und heis // Schmiden auch das so ich nicht weiß // Kan mich auch wol accomodieren // Vnd sagen was man gern thut hören // Das trinckgelt oft im wirtshaus bleibt // Des weib vnd kindt sich wenig frewt // Wen ich dan schon lang hab gerunnen // So ist nichts dan blosse kost gewunnen."

    Von diesem Kupferstich existieren in der Sammlung der Museumsstiftung drei unterschiedliche Fassungen: Die offenbar erste Fassung - verlegt von Theodor Holtmann in Köln - zeigt den Boten vor der Stadtsilhoutte von Köln (Inv.Nr. 4.2001.314). Eine spätere ähnliche Fassung dieses Stiches unter dem Titel "Der Neue allamodische Postbot" verwendet den gleichen Text, allerdings ist der Bote moderner und modischer gekleidet. Im leicht veränderten Hintergrund ist ebenfalls Köln mit dem charakteristischen Kran der Dombaustelle zu sehen (Inv.-Nr. 4.2013.202). Eine dritte Fassung wurde von Paul Fürst in Nürnberg verlegt. Sie zeigt den allamodischen Postboten seitenverkehrt und kopiert einige Elemente des Hintergrundes, allerdings ist dort die Stadtsilhoutte von Nürnberg zu sehen. Völlig verändert auch ist der Text unter dem Bild (Inv.-Nr 4.2001.332, 4.2013.199 und 4.2016.380).
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Kupferstich eines Fußboten mit Botenschild und Botenspieß vor der Stadtsilhouette von Köln
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Gerhatd Alzenbach, Ordinari-Bote, um 1615